Man könnte, wie wir alten Schachteln zu sagen pflegen, die Motten kriegen, wenn man sich ansieht, wie es um die politischen Zustände in der Welt bestellt ist. In vielen Staaten, die man für ungefährdet hielt, sind die Rechten auf dem Vormarsch oder gar schon an der Macht, in vielen anderen ist die dortige „Demokratie“ zum Deckmantel für faschistoide Regime verkommen, in wieder anderen taugt sie noch nicht einmal dafür. Für Menschen meiner Generation ist das eine Entwicklung, die sprachlos macht. Für unsere Elterngeneration war es, nachdem sie ihre Kindheit und Jugend in der Kriegs- und Nachkriegszeit mit all den Entbehrungen und Hungerzeiten, von allergrößter Wichtigkeit, dass es wirtschaftlich aufwärts geht und „die Kinder es einmal besser haben als wir.“ Das war ihnen jedoch nicht nur wichtig, dass e so kommen würde, davon waren sie überzeugt und durften es auch sein.
In meiner Generation hingegen war es der Glaube daran, dass westliche Freiheit, demokratische Werte und letzten Endes ein friedliches Miteinander sich immer weiter durchsetzen würden, „alles andere ist einfach unvernünftig“ angesichts der Erfahrungen zweier Weltkriege und der atomaren Bedrohung. Und nun müssen wir erkennen, dass es ein trügerischer Glaube war, ganz zu schweigen davon, dass angesichts der Klimakatastrophe keineswegs gewährleistet ist, dass es unseren Kindern und Enkelkindern auch nur halb so gut gehen wird wie uns. Ich will mich da nicht in Schwarzmalereien ergehen, aber dass unsere Sicherheiten diesbezüglich dahin sind, darauf können wir uns, glaube ich, einigen. Und darauf, dass die demokratischen Werte gerade keineswegs auf einem Siegeszug sind, wohl auch.
Dass die Demokratien dieser Welt so stark unter Druck stehen, dazu gibt es eine in meinen Augen hervorragende Analyse auf dem Blog „präfaktisch“. Deshalb halte ich meinen Beitrag heute sehr kurz und versehe ihn stattdessen nur mit einem link zu jenem Beitrag, denn so gut, wie es da ausgeführt wird, könnte ich Ihnen niemals darlegen, wie es dazu kommen konnte, dass wir verdammtes Glück haben müssen, wenn wir mit unseren demokratischen Errungenschaften nicht noch gänzlich baden gehen. Wie sang schon 1968 Georg Kreisler in seinem wunderbaren Song „Der Hund“ so schön: „Wenn Russland und China zusamm‘ marschiern, kann Österreich kapituliern!“ Welch ein Weitblick!
Wie gesagt, lassen Sie sich diesen Artikel nicht entgehen, es lohnt sich
prae|faktisch.de : Die westliche Demokratie und ihre Verächter